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Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften

Biologie Intern

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Insektenbiotechnologie

Vortragender: Prof. Dr. Andreas Vilcinskas, Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie der Justus-Liebig-Universität Giessen
Do. 10.12.2009 (18:15), NW I, H 10

Mit über einer Million beschriebenen Arten (über 25 % aller bekannten Tiere und Pflanzen) repräsentieren Insekten die evolutionär erfolgreichste Organismengruppe. Ihre enorme Biodiversität zeigt sich nicht nur in ihrer beeindruckenden Artenvielfalt, sondern manifestiert sich auch in einem beachtlichen Repertoire an Molekülen, mit denen sie sich gegen Krankheitserreger schützen und das es ihnen ermöglicht, nahezu jedes Substrat als Nahrung zu erschließen. Diese molekulare Biodiversität ist erst seit wenigen Jahren durch die Verfügbarkeit neuer Technologien, die eine systematische Expressionsanalyse auf mRNA- oder Proteinebene ermöglichen, gezielt explorierbar. Die molekulare Vielfalt kann mit neuen Methoden für die Medizin, für den Pflanzenschutz oder für die industrielle Biotechnologie nutzbar machen. Der Vortrag gibt einen Überblick, wie die Insekten-(Gelbe) Biotechnologie Anwendungen ermöglicht und neue Wertschöpfungspotenziale in der Roten, der Grünen und der Weißen Biotechnologie erschließt.

Als artenreichste Organismengruppe auf der Erde finden sich unter den Insekten auch die größten Nahrungskonkurrenten des Menschen und die wichtigsten Überträger von Infektionskrankheiten. Die angewandte Entomologie konzentrierte sich deshalb in der Vergangenheit primär auf die Bekämpfung von Schad- und Vektorinsekten. Heute wissen wir, dass weitaus mehr Insektenarten, wie etwa jene die Schädlinge fressen oder als Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen notwendig sind, zu den wichtigsten Nützlingen des Menschen gehören. In diesem Vortrag wird auf die Entwicklung von innovativen Schlüsseltechnologien eingegangen, die eine gezielte („chirurgische“) und damit umweltschonende Bekämpfung von Schadinsekten ermöglichen ohne Nichtzielorganismen wie die Biene oder den Menschen zu gefährden.

Gäste und Studenten sind herzlich willkommen!

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